Uro Flashcards

1
Q

Meyer-Weigert-Regel

A

Meyer-Weigert-Regel: Bei Ureter duplex mündet der Harnleiter für die kraniale Nierenanlage immer kaudal des Harnleiters für die untere Nierenanlage in die Harnblase!

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Q

Nierenzyste

A

Nierenzyste

Definition: Solitäre oder multiple Zysten der Niere

Diagnose: Meist harmloser Zufallsbefund im Rahmen einer CT- oder sonographischen Untersuchung: Echofreie (schwarz=Flüssigkeit), rundliche oder ovale Zyste mit dorsaler Schallverstärkung. Bei auffälligem Sonographiebefund (Binnenechos, unscharfe oder verdickte Zystenwand) ist differentialdiagnostisch an einen malignen Prozess zu denken!

Therapie: Im weit überwiegenden Anteil nicht indiziert!

OP-Indikation: Nur bei Beschwerden (z.B. Harnabflussstörungen, Schmerzen) oder der Gefahr weiterer Komplikationen (z.B. Rupturgefahr bei deutlicher Größenzunahme)

Seltene Komplikationen: Zystenruptur, Zysteninfektion und Kompression von Nachbarstrukturen

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3
Q

Polyzystische Nierenerkrankungen

A

Polyzystische Nierenerkrankung (Polyzystische Nephropathie)

Die polyzystischen Nierenerkrankungen sind eine heterogene Gruppe an Erkrankungen, die als Gemeinsamkeit die Ausbildung von Zystennieren zeigen und nach der Potter-Klassifikation eingeteilt werden. Da die Einteilung nicht anhand gewohnter Kriterien erfolgt und dadurch schwer nachvollziehbar erscheint, fällt es nicht einfach sie ordentlich zu beherrschen.

Potter I (autosomal rezessiv mit kurzer Lebenserwartung) und Potter III (autosomal dominant mit langer Lebenserwartung) sind vererbbare Störungen, die dadurch klinisch fast immer in gleicher Weise verlaufen (und auch gerne vom IMPP abgefragt werden).

Potter II beschreibt eine multizystisch meist einseitig veränderte Niere unklarer Genese.

Potter IV ist im Prinzip keine eigene Störung, sondern beschreibt eine sekundäre Zystenniere bei angeborener fetaler Obstruktion des Harntrakts - der hohe Druck in den Harnwegen führt dabei zur Zystenbildung.

Die Ausprägung der Symptomatik und der Therapiebedarf variieren massiv, da es sich um ganz unterschiedliche Störungen mit unterschiedlichen Prognosen handelt.

                                    Potter I                                      Potter III

Erbgang autosomal rezessiv autosomal dominant

Beginn Geburt - Kindesalter Erwachsenenalter (ca. 30. Lebensjahr)

Lebenserwartung Wenige Jahre Hohes Erwachsenenalter

Potter I, II und IV: Manifestation Geburt - Kindesalter

Potter III: Autosomal dominante polyzystische Nierenerkrankung (ADPKD), Manifestation im Erwachsenenalter; Leberbefall und beidseitiger Nierenbefall

Potter I

Synonym: Autosomal rezessive polyzystische Nierenerkrankung (ARPKD)

Beginn: Geburt - Kindesalter

Mögliche Symptome: Vergrößerte Niere mit multiplen Zysten relativ gleichmäßiger Größe → chronische Niereninsuffizienz und arterielle Hypertonie, Oft Hämaturie, Proteinurie, Obligate Leberfibrose mit möglicher hepatischer Insuffizienz und portaler Hypertension, Leberzysten, Ausladendes Abdomen und hochstehende Zwerchfelle → Lungenhypoplasie und respiratorische Insuffizienz; Herzinsuffizienz; Symptomatik drastischer bei frühem Erkrankungsbeginn; Früher Beginn führt zu einer Lebenserwartung von wenigen Monaten; Bei spätem Erkrankungsbeginn: Lebenserwartung bis zu 10 Jahre bei adäquater und erfolgreicher Therapie

Potter II

Synonym: Multizystische Nierendysplasie

Beginn: Geburt - Kindesalter

Nierenbeteiligung: Meist einseitig → Stark vergrößerte, tastbare Niere, selten symptomatisch; Selten beidseitig → Niereninsuffizienz bei relevanter Funktionseinschränkung möglich

Potter III

Synonym: Autosomal dominante polyzystische Nierenerkrankung (ADPKD)

Beginn: Erwachsenenalter

Mögliche Symptome: Renal; Multiple zystische Umwandlung umschriebener Nephronabschnitte (Mark und Rinde) beidseits → Chronische Niereninsuffizienz; Renale Hypertonie; Oft Hämaturie, Proteinurie; Renale Anämie; Extrarenale Veränderungen: Kardio/-vaskulär: Herzklappenfehler, Hirnarterienaneurysma, arterielle Hypertonie, linksventrikuläre Hypertrophie → zusätzliche Ursachen einer geringeren Lebenserwartung; Sehr häufig multiple Leberzysten, seltener Pankreas-, Milz-, Ovarial- und Hodenzysten; Weiterhin häufiger: Dickdarmdivertikel, Hernien

Während der Schwangerschaft: Oligohydramnion bei der Mutter

Prognose: Dialysepflichtigkeit selten bei 40–jährigen, bei etwa 25% der 50–jährigen und 50% der 70-jährigen.

Potter IV

Synonym: Zystische Nierendysplasie bei fetaler Obstruktion des unteren Harntrakts

Beginn: Geburt - Kindesalter

Mögliche Symptome: Je nach Ausprägung kann die Störung symptomlos verlaufen oder über eine massive Stauung im Nierenbecken zu einer akuten Niereninsuffizienz führen

Während der Schwangerschaft: Oligohydramnion bei der Mutter

Therapie: Potter I – III: sympthomatisch; Potter IV: Behandlung der Grunderkrankung

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4
Q

Extraurethrale Harninkontinenz

A

**Extraurethrale Harninkontinenz: **Urinabgang über Fisteln (z.B. postoperativ oder nach Radiatio)

Blasen-Scheiden-Fistel: Permanenter Urinabgang bei dauerhaft leerer Blase

Ureter-Scheiden-Fistel: Permanenter Urinabgang über die Scheide bei regulärer Blasenfunktion (Harnblase wird weiter regulär durch einen/beide Harnleiter gefüllt)

Fehlbildungen (ektope Uretermündung bei der Frau)

Rezidivierende Infekte (Zystitiden und Pyelonephritiden) können Folge dieser unphysiologischen Verbindungen sein!

Inkontinente, iatrogene Harnableitungen

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5
Q

Harnstauungsniere (Harnstau/Hydronephrose)

A

Harnstauungsniere (Harnstau/Hydronephrose)

Diagnostik

Harnstauungsniere (Harnstau/Hydronephrose)

Sonographie: Bestimmung des Grads der Harnstauung, Echoarme Verbreiterung des echoreichen Nierenbeckens durch Urin, Aufspreizung des zentralen Reflexbandes; Urinkultur; Blutkultur bei Infektzeichen; Labor; CT/MRT des Abdomens mit Kontrastmittel: Darstellung von Abflusshindernissen und Visualisierung komprimierender Tumoren oder streifiger, radiärer Veränderungen in der Nierenfettkapsel bei Infekt (infizierte Harnstauung); Ausscheidungsurogramm

Grad I: Erweiterung des Nierenbeckens ohne Erweiterung der Nierenkelche

Grad II: Leichte Erweiterung des Nierenbeckens, der Kelchhälse und der Nierenkelche

Grad III: Deutliche echofreie Erweiterung des Nierenbeckens, der Kelchhälse und der Nierenkelche, Parenchym durch erweitertes Nierenbecken teilweise verdrängt

Grad IV: Parenchym durch erweitertes Nierenbecken vollständig verdrängt

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6
Q

Morbus Ormond

A

Morbus Ormond (Retroperitoneale Fibrose)

Aus bisher ungeklärten Gründen kommt es beim M. Ormond zu einem bindegewebigen Umbau des retroperitonealen Raums, was durch Ummauerung von Gefäßen und Ureteren zur Entstehung einer venösen Stauung, zu Ödemen oder zur Nierenstauung führen kann. Die primäre (idiopathische) Form heißt M. Ormond, während sekundäre Formen (z.B. medikamentös, entzündlich, iatrogen) als Ormond-Syndrom bezeichnet werden. Je nach Befund kann eine konservative Therapie mittels Immunsuppression oder eine operative Entlastung der Gefäße und des Ureters zum Einsatz kommen.

Pathophysiologie: Retroperitonealer Raum wird zu Bindegewebe umgebaut → Gefäße, Ureteren und Nerven werden ummauert und medialisiert → venöse Stauung, Harnstauungsniere, Flankenschmerzen; Prozess beginnt meist kaudal und setzt sich nach kranial fort.

Symptome/Klinik: Unspezifische Symptome wie Rückenschmerzen, Druckgefühl in den Flanken; Einschränkung der Nierenfunktion durch Stauung; Ummauerung großer Gefäße → Abflussbehinderung → Beinödeme und Ausbildung von Varikozelen

Diagnostik: Anamnese und klinische Untersuchung, Labor mit Bestimmung von CRP und BSG sowie der Retentionsparameter; Bildgebung: Ausscheidungsurogramm zur Darstellung des Harnabflusses - klassisch ist die Medialisierung der Harnleiter; Sonographie; CT mit Kontrastmittel

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7
Q

Perinephritischer und paranephritischer Abszess (Nierenabszess)

A

Perinephritischer und paranephritischer Abszess (Nierenabszess)

Ein perinephritischer Abszess liegt vor, wenn Pus zwischen der Niere und Gerota-Faszie nachzuweisen ist. Der paranephritische Abszess entsteht meist in Folge eines perinephritischen Abszesses und beschreibt das Vorhandensein von Eiter im Retroperitoneum. Flankenschmerzen in Verbindung mit Fieber und Schüttelfrost dominieren die Klinik. Die Verdachtsdiagnose kann über eine Sonographie und ein CT des Abdomens gesichert werden. Therapeutisch besteht die Notwendigkeit einer operativen Entlastung in Zusammenhang mit einer suffizienten antibiotischen Therapie. Sowohl peri- als auch paranephritischer Abszess sind bei möglicher Urosepsis akut-lebensbedrohliche Krankheitsbilder.

Definition

Perinephritischer Abszess = Eitrige Entzündung zwischen Niere und Gerota-Faszie (Fascia renalis; bindegewebige Faszienhülle der Niere)

Paranephritischer Abszess = Eitrige Entzündung im Retroperitoneum (Durchbruch der Gerota-Faszie mit Eiterentleerung ins Retroperitoneum)

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8
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Fournier-Gangrän

A

Fournier-Gangrän

Definition: Nekrotisierende Fasziitis des äußeren Genitals

Verlauf: Schnelles Fortschreiten der Infektion trotz verhältnismäßig unauffälligem Lokalbefund möglich

Komplikation: Urosepsis

Therapie: Sofortige, radikale Exzision des betroffenen Gewebes bis ins Gesunde ⇒ sekundäre Wundheilung ⇒ spätere plastische Deckung; Dreifache Antibiotika-Therapie mit Cephalosporinen, Gentamicin und Metronidazol; Intensivmedizinische Überwachung

Die Fournier-Gangrän kann mit dezenter Klinik einhergehen, ist jedoch eine akute urologische Notfallsituation!

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9
Q

Gleason-Score

A

Gleason-Score

Der Gleason-Score dient der histopathologischen Einteilung des Adenokarzinoms der Prostata - entscheidend hierfür ist die Drüsenmorphologie!

**Gleason-Score **

Berechnung bei der Prostatastanzbiopsie: Der vorherrschende und der am schlechtesten differenzierte Gleason-Grad werden zusammengefasst

Berechnung bei einem Prostatektomiepräparats: Der Gleason-Score wird durch Addition des am häufigsten mit dem am zweithäufigsten vorkommenden Entdifferenzierungsgrad (Gleason-Grad) gebildet.

Erläuterung: Ein Gleason-Grad 1 entspricht einer kaum entarteten Drüse, ein Gleason-Grad 5 dagegen einer so weit entarteten Drüse, dass die Herkunft nicht mehr erkennbar ist. Normalerweise finden sich in einem Präparat Drüsenformationen in ganz verschiedenen Entartungsstufen. Zur Bestimmung des Gleason-Scores im Falle eines Prostatektomiepräparats werden zunächst die beiden Drüsenformationen ermittelt, die sich in der histologischen Untersuchung des Resektates am häufigsten finden. Die Berechnung des Gleason-Scores erfolgt dann durch Addition des Gleason-Grades der Morphologien dieser beiden Drüsenformationen. Bei Überwiegen der Drüsenmorphologie des niedrigeren Grades wird der Score durch ein “a” gekennzeichnet, bei Überwiegen des höheren Grades durch ein “b”.

Konkretes Beispiel

Befund im Prostatektomiepräparat: Verschiedenste Drüsenformationen, wobei am häufigsten Formationen nachweisbar sind, die einem Gleason 3 entsprechen - am zweithäufigsten werden Formationen gefunden, die einem Gleason 4 entsprechen

Ergebnis: Gleason-Score: 3 + 4 = Gleason 7; Überwiegen des niedrigen Grades = Gleason 7a.

Der Gleason-Score der Stanzbiopsie errechnet sich durch “the most” + “the worst”!

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10
Q

Priapismus

A

Priapismus (Dauererektion)

Beim Priapismus handelt es sich um einen akuten urologischen Notfall, der innerhalb eines Zeitfensters von spätestens 12 Stunden behandelt werden muss. Meist ist die Ursache idiopathisch: andere Gründe für Priapismen sind eine Medikation mit PDE-5-Hemmern, eine Schwellkörperautoinjektions-Therapie sowie neurologische oder tumoröse Erkrankungen. Diagnostisch wird über eine Blutgasanalyse des Schwellkörpers zwischen ischämischen und nicht-ischämischen Formen des Priapismus unterschieden. Die Therapie des ischämischen Priapismus besteht in der Punktion des Schwellkörpers, Extraktion von bis zu 500ml Blut sowie einer Injektion von verdünnten Sympathomimetika. Bei Behandlung innerhalb von 12 Stunden ist eine restitutio ad integrum möglich, während eine spätere Therapie über fortschreitende Fibrosierung des Schwellkörpergeflechts zu irreparablen Schäden und möglichem dauerhaften Verlust der Erektionsfähigkeit führen kann. Ein nicht-ischämischer Priapismus muss nicht therapiert werden.

Low-flow-Priapismus

Ischämie durch Versagen der physiologischen Detumeszenz

Schwellkörperdruckerhöhung über diastolischem Druck ⇒ somit keine Perfusion mehr ⇒ venöse Stase in den Corpora cavernosa (Corpus spongiosum nicht betroffen)

Das Corpus spongiosum ist unpaarig angelegt, umgibt die Harnröhre und verhindert, dass es während der Erektion zu einer Komprimierung des Harnröhrenlumens kommt. Bezüglich der Bildung einer Erektion spielt es eine untergeordnete Rolle.

Lähmung der glatt-muskulären Schwellkörpermuskeln durch Ischämie

Verstärkung des Priapismus ⇒ Circulus vitiosus

High-flow-Priapismus

Übermäßiger arterieller Einstrom bei suffizientem Abfluss

Keine Ischämie

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11
Q

Pathologien der Spermien

A

**Pathologie **

Aspermie: Kein Ejakulat

Hypospermie: <1,5ml Ejakulat

Azoospermie: Keine Spermatozoen im Ejakulat

Kryptozoospermie: <1 Million Spermatozoen/ml Ejakulat

Oligozoospermie: <15 Millionen Spermatozoen/ml Ejakulat

Asthenozoospermie: Weniger als 32% der Spermatozoen zeigen eine progressive Motilität (Spermienkategorie PR)

Oligoasthenoteratozoospermie (OAT-Syndrom): Niedrige Konzentration, unzureichende Beweglichkeit und vermehrt amorphe Spermatozoen in Kombination

Teratozoospermie: Vermehrt amorphe Spermatozoen

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12
Q

Onkozytom

A

Onkozytom

Das Onkozytom ist ein gutartiger epithelialer Tumor, der histologisch durch große, eosinophile, mitochondrienreichen Tumorzellen (die Onkozyten genannt werden) charakterisiert ist. Er kann nicht nur in der Niere, sondern auch in der Schilddrüse, in Speicheldrüsen, in der Hypophyse und in weiterem Gewebe vorkommen. Gutartiger Tumor bis 10 cm Größe, ausgehend vom Nierenparenchym; Keine Invasivität; Brauner Tumor mit zentraler, sternförmiger Vernarbung im makroskopischen Präparat oder im CT; Körnig-eosinophiles Plasma mit dicht gepackten, vergrößerten Mitochondrien in der Histologie, Umwandlung in Nierenzellkarzinom möglich

Therapie: Überwachung

Nephron-schonende Entfernung bei Größenzunahme → Verdacht auf Umwandlung in Nierenzellkarzinom

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13
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Varikozele testis

A

Varikozele testis

Definition: Gefäßkonvolut im Skrotum

Pathophysiologie: Abnorme Erweiterung und Schlängelung (von Venen) des Plexus pampiniformis bedingt durch proximale Abflussbehinderung der V. spermatica

Ätiologie: Idiopathisch/Primär (Meist linksseitig durch Stauung aufgrund der rechtwinkligen Mündung der V. spermatica in die V. renalis (schlechterer Abfluss)); Symptomatisch/Sekundär (Beidseitig möglich bzw rechtsseitig: Durch Raumforderung im Retroperitoneum (z.B. M. Ormond, Lymphom) oder postthrombotisch (Plexus pampiniformis))

Symptomatik: Schmerzlose Vergrößerung des Skrotums, Missempfindung durch Größenzunahme möglich, Verbesserung des Lokalbefundes durch Lageänderung (“Hinlegen”) bei idiopathischer Varikozele

Diagnostik: Bei Palpation weiche Stränge im Skrotum tastbar; Sonographie, Doppler-Sonographie, Ev. Bildgebung des Retroperitoneums

Therapie: Idiopathisch: Meist keine Therapie notwendig; Bei Beschwerden oder auf Patientenwunsch: Antegrade Varikozelensklerosierung nach Tauber oder laparoskopische Varikozelenresektion; Symptomatisch: Behandlung der Grunderkrankung

Ein Gefäßkonvolut im Skrotum spricht für eine Varikozele. Aufgrund anatomischer Besonderheiten des linksseitigen venösen Abflusses in die Vena renalis ist diese zumeist linksseitig(!) als primäre/idiopathische Varikozele lokalisiert. Das Auftreten auf der rechten Seite ist grundsätzlich selten, so dass immer an einen retroperitonealen raumfordernden Prozess (z.B. M. Ormond, Lymphom) gedacht werden muss - die Varikozele wird dann als sekundäre (symptomatische) Varikozele bezeichnet, da sie ein Symptom eines anderen Prozesses darstellt. Im Gegensatz zu einer primären Varikozele wird dabei der Blutabfluss unabhängig von der Körperlage beeinträchtigt, so dass eine weitere bildgebende Diagnostik zwingend notwendig ist.

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14
Q

Begriffe zur Impotenz

A

Impotentia concipiendi: Die Impotentia concipiendi bezeichnet eine Unfähigkeit der Konzeption bei der Frau (Unfähigkeit schwanger zu werden).

Impotentia concupiscentiae: Eine Impotentia concupiscentiae bezeichnet einen Libidomangel oder eine Libidoreduktion, die sich in Form einer sexuellen Appetenzstörung äußert. Bei Herrn E. D. besteht das Verlangen, es kann physisch jedoch nicht adäquat umgesetzt werden.

**Impotentia generandi: **Die Impotentia generandi ist ein Synonym für Sterilität und beschreibt eine Zeugungsunfähigkeit trotz regelmäßigem ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Im vorliegenden Fall kann Herr E.D. aber keinen Geschlechtsverkehr ausüben.

Impotentia satisfactionis: Bei der Impotentia satisfactionis wird die Kohabitation beim Mann trotz vorhandener Erektions- und Orgasmusfähigkeit nicht als befriedigend empfunden. Die Erektionsfähigkeit ist beim Patienten jedoch eingeschränkt.

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