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Flashcards in Gesundheitspolitik Deck (6)
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1
Q

Beschreiben Sie die gesundheitspolitischen Entscheidungsebenen
in Deutschland. Wie beurteilen Sie das System, erläutern Sie Vor-
und
Nachteile des Systems?

A

Makro Ebene: Bundes-/Landes- und Kommunalebene. BMG - Überwachung der Akteure. Zugang zur Gesundheitsversorgung, Versorgungsqualität und Wirtschaftlichkeitsgebot

Meso: nichtstaatliche aber staatlich regulierende Körperschaften und Verbände. KV, Pflegekammern. Regulierung und Verwaltung der Aktivitäten ihrer Mitglieder. Intermediäre Ebene.

Mikro: alle Übrigen - KK´s,KH´s, Praxen etc. Direkter Kontakt mit Patienten und Versicherten. Diese sind selbst Akteure dieser Ebene. Im Fokus stehen hier insbesondere die Patientenorientierung und die Versorgung aber auch die gewinnorientierte Wertschöpfung.

Staat erstellt Rahmenbedingungen und delegiert Ausgestaltung an Verbände. Diese regeln Fragen im Sinne des Selbstverwaltungsprinzips. Oberstes Beschlussgremium ist G-BA.
Länder sind zuständig für Umsetzung auf Landesebene. Zudem dort Prävention und Gesundheitsförderung.

2
Q

Beschreiben Sie das System der Krankenhausfinanzierung in
Deutschland. Was verstehen Sie in diesem Zusammenhang unter
Dualer Finanzierung? Erfolgt die Umsetzung der politischen
(gesetzlichen) Vorgaben in der Praxis reibungslos? Wodurch entstehen
Probleme in der Umsetzung?

A

Die Finanzierung des Krankenhauswesens in Deutschland wird im Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) geregelt.
Duale Finanzierung:

  • Betriebskosten via DRG/Fallpauschalen via GKV
  • Investitionskosten übers Land (muss beantragt werden!)

Probleme:
Investitionsstau, da Länder nicht zahlen. Anträge liegen beim Land und werden nicht weiterbearbeitet.

Plankrankenhäuser erhalten monetäre Unterstützung durch Bundesländer.

Die monistische Finanzierung ist die alleinige Finanzquelle der GKV. Gilt für KH´s mit Versorgungsvertrag mit KK´s. In diesem Fall müssen Betriebs- und Investitionskosten aus einer Quelle gedeckt werden.

Ansonsten gibt es Privatkliniken, die Abrechnung von Privatrechnungssätzen vornehmen.

3
Q

Erläutern Sie das Moral Hazard – Symptom auf der Nachfragerseite
(Versicherte). Welche Möglichkeiten der Gegensteuerung sind denkbar?

A

Es beinhaltet die folgende Annahme: Wenn die Versicherten Beiträge zur Krankenversicherung leisten und anschließend ohne Begrenzung und ohne weitere Kosten Leistungen beanspruchen dürfen, entsteht der Anreiz, so viele Leistungen wie möglich in Anspruch zu nehmen. Sie haben als Beitragszahler Geld eingezahlt, also wollen Sie jetzt das Maximum an Leistungen haben.

Moral Harvard = Vollkaskomentalität

Z.B. Versichertenkarte als Flatrate.
Rational: Plündern der GKV
Irrational: Investition in Gesundheit, da Krankheitskosten von GKV getragen werden.

Gesunde = Beitragspräferenz (wenig zahlen, Leistungen auf Minimum reduzieren)

Kranke: Leistungspräferenz (möglichst viele Leistungen, Beitrag egal)

Gegenmaßnahmen Moral Hazard:

  • Zuzahlungen
  • Selbstbehalt

Gegenthese:
Med. Leistungen sind kein Freizeitgut. Keine unbegrenzte Nachfrage aus Spaß.

4
Q

Erläutern Sie kurz die Bedeutung der Kennzahl QALY (quality adjusted life year). Welche Evaluationsform verbirgt sich dahinter? Bennen Sie die Vorteile und Probleme des QALY – Konzeptes.

A
  • bekannteste Kennzahl für die Bewertung ist das qualitätsbereinigte bzw. qualitätskorrigierte Lebensjahr: Quality Adjusted Life Year = QALY
  • QALYs überführen das subjektive schwer bewertbare Gut Gesundheit in eine messbare Kennzahl
  • Alle gesundheitlichen Auswirkungen einer Maßnahme werden so vergleichbar gemacht, so dass man sie zu einem Index aufsummieren kann
  • Wert des Index ist der Zuwachs an qualitätsbereinigten Lebensjahren QALYs
  • QALYs liegen zwischen 0 und 1, wobei 1 einem Jahr bei voller Gesundheit und 0 für Versterben steht

Dimensionen Lebensqualität und Lebenserwartung werden zu einem eindimensionalen Outcome-Maß zusammengefasst.

QALY = LY x h
LY= Life Year
H = Gesundheitsbezogene Lebensqualität 

Evaluationsform = Kosten-Nutzwert-Analyse

Vorteile:

  • Möglichkeit indikationsübergreifender Vergleiche
  • bei genereller und individueller Entscheidungsfindung anwendbar
  • Einbeziehung von Lebensqualität als wichtiger Auswertungskomponente

Nachteile:

  • Ergebnisverzerrung, wenn starke Schmerzen
  • Gleichwertigkeit der Zusammensetzung eines QALY fraglich (10 Jahre über großen Schmerzen vs. 1 Jahr schmerzfrei)
  • Patienten-individuelle Präferenzen werden nicht berücksichtigt
5
Q

Die Covid 19 – Krise wurde bisher in Deutschland vergleichsweise gut gemeistert. Welche strukturellen und gesundheitspolitischen Gründe können Sie dafür nennen (und beschreiben).

A

Sozialstaat - Wohlfahrtsstaat - Kurzarbeit bekannt - Arbeitslosengeld und GKV vorhanden

Infektionsschutzgesetz besteht - viele Maßnahmen dort beinhaltet

Sektorale Unterschied möglich (Lockerungen)

BIP weniger gesunken als bei anderen.

shutdown war kürzer

Deutschland weniger abhängig von Tourismus

Deutschland großes Finanzpolster

Deutschland hat schnell und viel gegengesteuert

6
Q

Nennen Sie die zentralen Ziele der Gesundheitspolitik und beschreiben Sie den daraus resultierenden Zielkonflikt

A

Ziele:

  • Finanzierbarkeit
  • Wachstum
  • Solidarität

Zielkonflikt:

  • Gesamtwirtschaftliche Solidarität vs. Subsidiaritätsprinzip
  • Steht Solidarität mit der Stärkung des Steuerungsinstruments Wettbewerb im Konflikt?
  • dauerhafter Reformdruck, auf Grund demographischer, wirtschaftlicher und politischer Veränderungen
  • mehr ältere Menschen, weniger Einnahmen

Solidarität und Finanzierbarkeit - Beide Ziele lassen sich durch eine verbesserte Effizienz des Gesundheitswesens gleichzeitig verbessern