Gesundheitsökonomie Wdhg Flashcards Preview

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Flashcards in Gesundheitsökonomie Wdhg Deck (48)
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1
Q

Wodurch ist der Homo Oeconomicus gekennzeichnet?

A

Verhalten ist abhängig von Präferenzen und Restriktionen also von Nutzen und Kosten.

Nutzen = Wertschöpfung des Individuums - nicht nur monetär (Steigerung des Ansehens)

Kosten = Mitteleinsatz - neben monetär z.B. Auch Zeit

2
Q

Was versteht man unter Opportunitätskosten und auf welche Weise bildet die Transformationskurve solche Opportunitätskosten ab?

A

Die Bedürfnisbefriedigung, die man aufgibt, um eine andere Bedürfnisbefriedigung zu erhalten.

Es spielt eine Rolle, wieviel man von einem Gut hat.
Der 1. Keks bringt am Meisten Nutzen, beim 50. Keks ist der Nutzen schon gering (Grenzkosten). Transformationskurve ist nicht linear, sondern abnehmend.

3
Q

Was besagt das ökonomische Prinzip?

A

Aufgrund Güterknappheit erfolgt planmäßiger Einsatz knapper Güter nach Ökonomischen Prinzip - da Spannungsverhältnis zwischen unbegrenzten Bedürfnissen und begrenzter Bedürfnisbefriedigung:

Maximalprinzip: Input fix, Output maximal
Minimalprinzip: Input minimal, Output fix

4
Q

Welche Akteure umfasst der einfache Wirtschaftskreislauf und aus welchen Strömen setzt er sich zusammen? Um welche Akteure lässt sich dieser einfache Wirtschaftskreislauf erweitern?

A

Einfache Akteure: Haushalte, Firmen,

Ströme: Input und Output (Güter) sowie Geldstrom

Erweiterte: Staat, Banken/Geldwirtschaft, Ausland

5
Q

Wie lässt sich die gesellschaftliche Wohlfahrt aus dem Markttausch messen?

A

Durch sozialen Überschuss (Summe aus Konsumenten- und Produzentenrente)

6
Q

Welche Effekte auf Gleichgewichtsmengen und -preise haben Verschiebungen der Nachfrage-und/ oder Angebotskurve?

A

sinkt,steigt, bleibt gleich oder ist unklar

Wenn sich Angebots- und Nachfragekurve gleichzeitig verschieben ist die Entwicklung des Preises oder der Menge unklar

Z.B. Nachfrage und Angebot steigen = Preis unklar
Rückgang Angebot Anstieg Nachfrage (Eis im Sommer) = Menge unklar, Preis steigt

7
Q

Was besagt das Konzept der Elastizität?

A

Die Preiselastizität des Angebots zeigt sich in der Steigung der Angebotskurve.

Je flacher die Kurve, desto elastischer.
Hohe Mengenänderung bei geringer Preisänderung

Je steiler die Kurve, desto unelastischer.
Geringe Mengenänderung bei bestimmtem Preis

Wenn horizontal = vollkommen elastisch
Wenn vertikal = vollkommen unelastisch

8
Q

Wodurch ist ein vollkommener Markt gekennzeichnet?

A
  1. Keine Marktzugangsbeschränkungen
  2. Keine Marktausgangsbeschränkungen
  3. Homogenität des Gutes
  4. Vollkommene Markttransparenz
  5. Unendliche Reaktionsgeschwindigkeit
  6. Keine persönlichen, räumlichen oder zeitlichen Präferenzen

Das Konzept des vollkommenen Marktes dient lediglich als ein theoretischer Referenzwert der ökonomischen Analyse.

9
Q

Wie unterscheiden sich Steuerung und Regulierung? Wie lassen sich Steuerungsinstrumente klassifizieren?

A

Gesteuert werden Individuen. Steuerung soll durch spezifische Maßnahmen zu gewünschtem Verhalten führen.

Reguliert werden Systeme. Erfolgt bei drohendem Marktversagen.

Mengen- und Preissteuerung ist möglich und wirkt sich auf Angebots- und Nachfrageseite aus

10
Q

Welche Fälle von Marktversagen gibt es?

A

Monopole
Externe Effekte
Öffentliche/Allmende Güter
Asymmetrische Informationen

11
Q

Was unterscheidet die Unternehmen im Wettbewerb vom Monopolisten?
Inwiefern entsteht im Monopol ein Wohlfahrtsverlust?

A
  • ist einer von vielen Produzenten
  • verhält sich als Preisnehmer
  • verhält sich als Mengenanpasser
  • sieht sich einer horizontalen Nachfragekurve gegenüber

Monopole entstehen vor allem aufgrund von Markteintrittsbarrieren

Wohlfahrtsverlust:
Entsteht durch zu geringe Menge, da der Monopolist die Menge verknappt (und den Preis erhöht). Er könnte mehr Menge verkaufen, aber dann zu einem geringeren Preis.

12
Q

Was versteht man unter Agent-Beziehungen und zu welchen Problemen führen sie?

A

Informationsasymmetrie zwischen Transaktionspartnern - Prinzipal (schlecht informiert) Agent (besser informiert)

Probleme vor Vertragsabschluss:
• Hidden Characteristics (Eigenschaften des Partners sind nicht vollständig bekannt – Täuschungen möglich)
• Z.B. Versicherungen oder Personalausweis
• Gefahr der ineffizienten Auswahl der Vertragspartner (Adverse Selektion)
Probleme nach Vertragsabschluss:
• Hidden Action (Aktivitäten sind nicht beobachtbar) – Leistung der Mitarbeiter
• Hidden Information (Aktivität ist beobachtbar aber nicht beurteilbar) – Investitionsentscheidung von Managern
• Gefahr opportunistischen Verhaltens gegen Geist und Inhalt der Transaktion (Moral Hazard -> Angebotsinduzierte Nachfrage)

13
Q

Was versteht man unter externen Effekten?

A

Externe Effekte (Externalitäten) sind positive oder negative Einflüsse auf die Bedürfnisbefriedigung eines Wirtschaftssubjekts, die von diesem nicht kontrolliert werden können und die nicht über den Marktmechanismus abgebildet werden.
Negativ: Automobilabgase, Bellende Hunde, Laute Musik in einem Mehrfamilienhaus
Positiv: Impfschutz, Forschung und Entwicklung neuer Technologien

Treten Externalitäten auf, dann kann die optimale Lösung des Allokationsproblems, die First-Best-Solution, nicht mehr erreicht werden.

14
Q

Wie sind öffentliche Güter und Allmendegüter definiert? Welche Probleme treten hier auf?

A

Öffentliche: Kein Ausschluss - keine Rivalität (Trittbrettfahrer möglich)

Allmendegüter: Kein Ausschluss - Rivalität ja
Z.B. Fischbestände der Weltmeere, Ölvorräte)
(Übernutzung)

Exklusivität ist nicht möglich

Individual: Ausschluss ja -Rivalität ja (Banane, Big Mac)

Clubkollektivgüter: Ausschluss ja - Rivalität nein (Parks, Unis, ÖPVN)

Exklusivität

15
Q

Was verstehen Ökonomen unter Pareto-Effizienz?

Inwieweit kann es auch zu Staatsversagen kommen?

A

Pareto Effizienz = Verteilung der Güter, bei der durch Umverteilung ein Individuum den Nutzen erhöhen kann, aber kein anderes Individuum schlechter gestellt wird

Zuviel Bürokratie bzw. Entsteht ein Nachteil für jemand kann das Paretoprinzip nicht bestehen (sonder Kaldor Hicks). Der Staat kann es meistens nicht schaffen niemanden zu benachteiligen

16
Q

Anhand welcher Indikatoren lässt sich die Gesundheits-und Sozialwirtschaft eines Landes volkswirtschaftlich erfassen?

A

Bruttowertschöpfung, Erwerbstätige im Branchenvergleich

Sozialleistungsqoute

Pro Kopf Größen verwenden

17
Q

Welches sind die drei zentralen Ziele von Gesundheitssystemen?

A
  1. Gerechter Zugang zu Gesundheitsleistungen
  2. Qualität der Versorgung
  3. Effizienz
18
Q

Wie klassifiziert die OECD die Sozialversicherungssysteme und damit auch die Krankenversicherungssysteme weltweit?

A

Private Versicherung (Freier Markt - Patientensouveränität)

Sozialversicherung (Versicherungsprinzip - Bismarck)

Nationaler Gesundheitsdienst (Staatsmonopol - Soziale Gleichheit- Beveridge)

19
Q

Welche drei Dimensionen der Absicherung definiert die WHO?

Hier jeweils ein Beispiel für Italien und Deutschland nennen !

A

Population: Wer ist abgesichert?
Leistungen: Welche Leistungen sind abgesichert?
Direkte Kosten: Anteil der abgesicherten Kosten
= Pooling
Population:
Leistungen: Behandlung und Genesung (med. Grundversorgung) - Prävention, Erhaltung, Reha (Leistungskatalog)
Direkte Kosten: Steuerfinanziert + Arbeitgeber - Einkommensabhängige Beiträge bzw. Prämien

20
Q

Was versteht man unter horizontaler und vertikaler Gerechtigkeit?

A

Horizontal:
wird bei Finanzierung des Gesundheitssystems dann erreicht, wenn Individuen mit gleichem Einkommen gleiche Beiträge bezahlen

Vertikal:
wird bei Finanzierung des Gesundheitssystems dann erreicht, wenn Individuen mit höherem Einkommen höhere Beiträge bezahlen als Individuen mit geringerem Einkommen

21
Q

Welchen aktuellen Herausforderungen sieht sich das deutsche Gesundheitssystem gegenüber?

A
  • Eine Zunahme chronischer Erkrankungen
  • Demographischer Wandel (eine alternde Bevölkerung)
  • Sozial bedingte Ungleichheiten bzgl. Morbidität und Mortalität -Eine zunehmende Technisierung und Spezialisierung
  • Neu aufkommende Gesundheitsgefahren
22
Q

Welche fünf Determinanten bestimmen den Gesundheitszustand?

A

Demografische Größen: Alter, Geschlecht, Familienstand

Sozioökonomische Größen: Einkommen und Vermögen, Beruf, Ausbildung, Wohnort

Medizinische Größen: Angebot an medizinischen Leistungen, Med. Wissensstand, med. Techn. Entwicklung, Zugang

Strukturelle Größen: Arbeitsbedingungen, Wohnverhältnisse, Verkehrssicherheit

Individuelle Größen: Erbfaktoren, Krankheitsgeschichte, Lebensgewohnheiten

23
Q

Welche Beziehungen bildet das sogenannte Viereck der Gesundheitsökonomie ab?
Aus welchen vier Schritten besteht der sogenannte Action Cycle?

A

Qualität - Gerechtigkeit - Wirtschaftlichkeit (Kosteneffizenz) - Wirksamkeit (Effektivität)

(Quasi PDCA - Zyklus)

24
Q

Was besagt das Kaldor-Hicks-Kriterium? Wie lassen sich Kosten und Nutzen von Maßnahmen in einem Diagramm abtragen und welche Erkenntnis lässt sich aus so einer Darstellung ableiten? Inwieweit macht sich das Konzept der Effizienzgrenzen des IQWiG diesen Ansatz zunutze?

A

Kaldor-Hicks = Eine Verbesserung der Wohlfahrt findet auch dann für die gesamte Gesellschaft statt, wenn eine Maßnahme zunächst einen Teil der Bevölkerung begünstigt und einen anderen Teil belastet.

Die Profitierenden müssen hypothetisch den schlechter Gestellten ihre Wohlfahrtseinbußen entschädigen können. (Entschädigung muss nicht tatsächlich erfolgen!)

X-Achse: Kosten Y-Achse: Nutzen
Folie 48 Wdhg. Skript

Schrittweise werden effiziente Therapien ausgewählt –Die Effizienzgrenze entsteht

25
Q

Wie lässt sich der Nutzen, wie lassen sich die Kosten messen?

A

Nutzen:
Humankapitalansatz
Friktionskostenansatz
Contingent Valuation ( Willigness - to - pay oder to - accept)

Kosten:
Direkte (Medikamente, Personal, Labor)
Indirekte (Arbeitsausfall, Reduzierung der Arbeitsleistung, Vorzeitiger Tod)
Intangible (Schmerz, Leid, Verlust von Lebensqualität)

26
Q

Was umfasst der Begriff der Ethik und inwieweit nimmt er Bezug zu den Begriffen der Moral, der Normen und der Werte?

A

Ethik: ist eine Disziplin, ein Forschungsgebiet –das systematische Nachdenken über ein Moralsystem

Moral: ist eine Gegebenheit des Alltags, ein Phänomen: alle von einem Menschen oder einer Gesellschaft als richtig und wichtig anerkannten Normen und Ideale des gute und richtige Sichverhaltens

Normen: gewisse allgemeine Geltung

Werte: bewusste oder unbewusste Orientierungsdirektive des Individuums. Alle Werte gemeinsam bilden ein komplexes und sich gegenseitig belebendes Netz, das in Summe als die persönliche Moral bezeichnet wird

27
Q

Welche Formen der Prävention lassen sich unterscheiden? Wie unterscheidet sich der klassische individuelle Ansatz vom neueren Setting-Ansatz?
Welche zwei Thesen werden im Zusammenhang mit der Prävention und der damit im besten Fall verlängerten Lebensspanne diskutiert? Wieso spricht man von einem Präventionsdilemma?

A

Tertiärprävention umfasst Maßnahmen zur Verschlimmerung einer Krankheit, zur Vermeidung von Funktionsverlusten oder eingeschränkten Aktivitäten „nach“ Manifestation einer Krankheit

Sekundärprävention umfasst präventiven Maßnahmen im Rahmen vor Früherkennungsuntersuchen (Vorsorgeuntersuchungen) „im Frühstadium“ eine Krankheit

Primärprävention umfasst präventive Maßnahmen „vor“ Eintreten eine Erkrankung; dazu gehören z. B. Ernährungsmaßnahmen, körperliche Bewegung, Nikotinabusus usw.

Unter „Prävention“ werden alle Eingriffshandlungen bezeichnet, die dem Vermeiden des Eintretens oder des Ausbreitens einer Krankheit dienen

Setting = größere Gruppen / Lebenslagen
Individual = bestimmte Person
28
Q

Wie ist Gesundheit gemäß der WHO definiert? Welchen Ansatz verfolgt die sogenannte Pathogenese, welchen die Salutogenese? Was versteht man unter psychosozialer Gesundheit?
Was besagt das Easterlin-Paradoxon?

A

WHO Gesundheit: Zustand vollkommenen körperlichen, sozialen und geistigen Wohlbefindens“-> mehr als die Abwesenheit von Krankheit!

Pathogenese: bezieht sich auf Krankehit und diese zu Heilen
Salutogenese: Gesundheit herzustellen, wenn Gesund auch dafür sorgen, gesund zu bleiben

Psychosoziale Gesundheit:
Jemand fühlt sich wohl und kann seine eigenen Fähigkeiten verwirklichen und kompetent mit Belastungen umgehen.

Easterlin Paradoxon:
Pro Kopf Einkommen steigt, aber Anteil sehr glücklicher Menschen sinkt

29
Q

Wie lassen sich Agent-Probleme lösen?

A
  1. Screening
    Aus Sicht des Prinzipal kann er den Markt/Agent screenen
    Z.B.: Ist ein Tape vom Physiotherapeuten notwendig? Arzt fragen oder Internet
  2. Signaling
    Agent signalisiert freiwillig was wichtig ist ggü. Prinzipal
    Z.B.: Auszeichnungen oder freiwillige Seminare
  3. Anreizkompatible Gestaltung von Verträgen
    Vertragliche Belohnung erwünschten und/oder Bestrafung unerwünschten Verhaltens
    —> Punkt 3 geht immer mit 1. und 2. einher
30
Q

Angebots-Nachfragekurve zeichnen!

Siehe Folie 10 im Wdhg. Skript

A

X-Achse: Menge q
Y-Achse: Preis P

Angebot A
Nachfrage N

Produzentenrente PR und Konsumentenrente KR - Summe = Sozialer Überschuss

31
Q

Welche Existenzgründe für Monopole lassen sich anführen?

A

Existenzgründe:

  • Alleiniges Eigentum einer Ressource durch ein Unternehmen (Diamanten)
  • Staatliche Entscheidung, einem Unternehmen die Produktion bestimmter Gütern zu überlassen. (Patentschutz/Bundespost)
  • Die Kosten der Produktion eines Gutes durch ein einziges Unternehmen sind geringer als bei der Produktion durch mehrere Unternehmen.
    sog. natürliches Monopol, vorallem bei leitungsgebundener Versorgung. Ursache sind hohe Fixkosten und dadurch lange sinkende Durchschnittskosten(EconomiesofScale)
32
Q

Welche Methoden zur Kosten-Nutzen-Bewertung gibt es?

A

Kosten - Nutzenbewertung
Ohne vergleichendem Charakter: Krankheitskostenstudie, Kostenanalyse

Mit vergleichendem Charakter:
Kosten-Kosten Analyse bzw. Kosten-Minimierungsanalyse (macht nur Sinn bei gleichem Outcome)

Ab hier wird Nutzen mitanalysiert:
Kosten-Effektivitäts-Analyse (welche Kosten stehen welchem Outcome gegenüber)
Kosten-Nutzwert-Analyse (QALYS - wieviel länger lebt jmd nach einer OP bei welcher Qualität)
Kosten-Nutzen-Analyse (Bei Kosten und Nutzen wird alles erfasst - man muss auf Nutzenansätze (Human etc.) zurückgreifen

33
Q

Was sind QALYs und wie werden sie berechnet? Wie lässt sich Lebensqualität messen? Welche weiteren verwandten Ansätze zum QALY-Konzept gibt es?

A

QALY = qauality adjusted life years
Gewonnene Lebensjahre bei gesundheitsbezogener Lebensqualität

Rating Scale, Standard Gamble, Time Trade Off, Person Trade Off

Verwandte Ansätze:
DALYs - Jahre in Krankheit - disability adjusted life years
HYE - Healthy Years equivalents - Bewertung der vollständigen Gesundheitszustandspfade

34
Q

Was ist im Gesundheits-und Sozialbereich Aufgabe der Ethik?

A

Aufgabe der Ethik: Aufgabe ist das Festlegen, Finden und Bewerten von Grenzen und Ausgewogenheiten zwischen den medizinischen Möglichkeiten, ihrer Finanzierbarkeit, sowie Qualität und Gerechtigkeit

35
Q

Welches sind bedeutende ethische Theorien?

A

Utilitarismus - die Orientierung am größten Glück der größten Zahl (Zweckethik - theologische Ethik)
Hedonismus: in Sachen Glück liegt der Fokus zentral auf der eigenen Person
Modern: auf geklärter Egoismus; um selber glücklich werden zu können, ist man heute auf andere angewiesen. So führt intelligenter Egoismus zu ausgeprägten sozialen Verhalten
Altruismus: Konzentration auf das Glück des Gegenübers
Kantianismus: Kategorische Imperativ (Pflichtethik - deontologische Ethik)

36
Q

Inwieweit ist die Idee der Prävention aus unterschiedlichen Perspektiven unterschiedlich zu bewerten?

A

Kassenperspektive, Individualperspektive, Leistungserbringerperspektive, Gesamtgesellschaftliche Perspektive

37
Q

Welche zwei Thesen werden im Zusammenhang mit der Prävention und der damit im besten Fall verlängerten Lebensspanne diskutiert? Wieso spricht man von einem Präventionsdilemma?

A

Medikalisierungsthese (Jahre unter Krankheit werden verlängert - kostenintensiver - wird in sozialschwachen Bereichen beobachtet) und Kompressionsthese (Jahre unter Gesundheit werden verlängert - weniger kostenintensiv - eher in besseren Schichten zu beobachten)
Keine eindeutige Evidenz zu einer These

Präventionsdilemma: Die eigentlichen Zielgruppen werden nicht erreicht (sozial benachteiligte Schichten weisen bei fast allen Krankheiten höhere Prävalenzraten auf als in privilegierteren Schichten, werden aber schlechter erreicht)

38
Q

Welche Verhaltensmuster spielen in Bezug auf die psychosoziale Gesundheit eine Rolle?

A

Verhaltensmuster:
Theorie der relativen Position - Soziale Vergleiche: In der Glücksökonomie werden menschliche Emotionen wie Neid, Missgunst und Mitfreude zugelassen, die auf sozialen Vergleichen beruhen. Damit weicht die Glücksökonomie vom Eigennutzaxiom der Standardökonomie ab. (Bsp. Mit Gehalt )

Verlustaversion: Verluste werden stärker bewertet als Gewinne

Adaption: Anpassungen auf Veränderung der Gesundheit

Gegenwartspräferenz: Minderschätzung zukünftiger Bedürfnisse. Nutzen wird gegenüber dem langfristigen Gesundheitsgewinn überbewertet.

Framing: Wie Informationen aufbereitet und transportiert werden, beeinflusst das Verhalten von Akteuren erheblich (Australien z.B. Raucherlungen auf Zigarettenpackungen)

Status Quo Bias: Menschen tendieren dazu, aktive Entscheidungen aufzuschieben oder vollständig zu vermeiden, und verharren offensichtlich im Status Quo

39
Q

Was versteht man unter „nudging“?

Wie entstehen gemäß dem Modell von Siegrist im Unternehmensumfeld Gratifikationskrisen bei Mitarbeitern?

A

Nudging = Verhaltensänderung ohne Zwang, Überwachung - Politikstil des „libertarian paternalism“ Rahmenbedingung so gestalten, dass Menschen sanft geleitet werden

Verausgabung und Belohnung sind Extrinsisch (Großraumbüro etc.) und Intrinsich (Psychosoziale Gesundheit spielt hier mit rein) motiviert. Es sollte ein Gleichgewicht bestehen, ansonsten entsteht Krankheit.

40
Q

Welche Fragestellungen stehen in der Pflegeethik im Gegensatz zur Medizinethik im Fokus?

A

Kontext der Verletzlichkeit - Asymmetrie des Wissens und des Könnens

41
Q

Welches sind die medizinethischen Prinzipien nach Beauchamp und Childress und inwieweit stellen diese eine Weiterentwicklung des hippokratischen Eids dar?

A

Autonomie, Nicht-Schädigung, Fürsorge/Wohltätigkeit, Gerechtigkeit. Autonomie ist neu in Bezug auf hippokratischen Eid - Pat wird selbstständiger

42
Q

Welches sind die zentralen Komponenten von Qualität nach Donabedian?

A
  • Efficacy
    Die Fähigkeit der Wissenschaft und Technologie der Gesundheitsfürsorge, unter den günstigsten Umständen Verbesserungen der Gesundheit zu erreichen
  • Effectivness
    Der Grad, zu dem erreichbare Verbesserungen in der Gesundheit tatsächlich erreicht werden
  • Efficency
    Die Fähigkeit. die Kosten der Pflege zu senken, ohne die erreichbaren Gesundheitsverbesserungen zu verringern
  • Optimality
    Der Ausgleich von Verbesserungen in der Gesundheit ist ein weiterer Beweis für die Kosten solcher Verbesserungen
  • Acceptability
    Übereinstimmung mit den Wünschen und Erwartungen der Patienten und ihrer Familien
  • Legitimacy
    Konformität zu sozialen Präferenzen, ausgedrückt in ethischen Prinzipien, Werten, Normen, Sitten, Gesetzen und Vorschriften
  • Equity
    Übereinstimmung mit einem Grundsatz, der die gerechte und faire Verteilung der Gesundheitsversorgung und ihre Vorteile für die Bevölkerung bestimmt
43
Q

Welche Merkmale sollten Indikatoren für Qualität gemäß dem AQUA Institut erfüllen? - RUMBA

A

Valide - Reliabel - Evidenz gestützt - sensitiv - praktikabel - verständlich - beeinflussbar - kosteneffektiv - Ausdruck der Reduzierung der Krankenlast (hier 5 kennen und beschreiben können)
RUMBA:
Validität = Messbarkeit (Relevance of the Indikator)
Verständlich
Messbarkeit - und deren Zuverlässigkeit (Reliabilität und Evidenz)
Beeinflussbar
Praktikabel + Kosteneffektiv

44
Q

Was ist der Humankapitalansatz ?

A
  • dient der Erhebung indirekter Kosten
  • Verwendung zur Nutzenbewertung in Kosten-Nutzen-Analysen (Outcome)
  • Verwendung zur Bewertung von Zeitausfällen (Kosten)
  • Produktivitätskosten (z.B. durch Arbeitsausfall, Krankheit, Tod) für die Volkswirtschaft werden ermittelt
  • Wert des Lebens eines Individuums wird nach seinem Wertschöpfungspotenzial beurteilt –häufig Einkommen als Indikator
  • Summe des Wissens, der Fähigkeiten und Fertigkeiten eines Individuums fließen ein
45
Q

Was ist Willingness-to-pay und Willingness-to-accept?

A

Willingness-to-pay

  • Die Zahlungsbereitschaft (engl. willingness to pay, WTP) eines Konsumenten ist ein zentrales Konzept in der Gesunhdeitsökonomie
  • Unterschied: hypothetische Zahlungsbereitschaft (hypothetical willingness to pay, HWTP) oder die tatsächliche Zahlungsbereitschaft (actual willingness to pay, AWTP)
  • Summe der maximalen Zahlungsbereitschaft für das Erreichen oder Beibehalten eines definierten Zustandes

Willingsness-to-accept

  • Summe der maximalen Kompensationszahlung als Entschädigung für eine definierte Verschlechterung (oder Beibehalten) des Zustandes
  • Die Bereitschaft zu verkaufen (willingness to accept) ist geringer und es wird ein höherer Preis gefordert, als das Gut objektiv wert ist
46
Q

Was ist der Friktionskostenansatz?

A
  • versucht den tatsächlichen Produktionsausfall zu messen (Humankapitalansatz soll nur den potenziellen Produktionsausfall aufzeigen)
  • Annahme, dass Arbeitszeitausfall nicht immer zu einer Reduktion der Produktion führt durch einen Angebotsüberschusses auf dem Arbeitsmarkt
  • Es werden die Kosten und Produktionsausfälle berücksichtigt die Entstehen bis eine neue Arbeitskraft gefunden und vollständig eingearbeitet ist
47
Q

Wie lassen sich externe Effekte internalisieren?

A

Lösung des Problems der externen Effekte:

  • Die Lösung der Probleme ist durch eine eindeutige Definition von Verfügungsrechten (inklusive Mechanismen zur ihrer Durchsetzung) möglich (z.B. Impfpflicht).
  • Institutionen helfen also dabei, Marktversagen zu reduzieren. - Institutionen lösen Koordinationsprobleme.

Aber:
- Auch die Lösung muss den ökonomischen Prinzipien genügen. - Eine vollständige Vermeidung externer Effekte ist ökonomisch ineffizient.
Beispiel: Es ist ökonomisch sinnvoll, den externen Effekt Umweltverschmutzung zuzulassen.
Ein optimales Maß an Umweltverschmutzung ist dort gegeben, wo die Gesamtkosten der Umweltverschmutzung am geringsten sind.

48
Q

Welche Bedenken gibt es gegenüber staatlichen Eingriffen in Bezug auf die Pareto-Effizienz?

A
  • es gibt kein Patentrezept
  • Politische Entscheidungen überwiegen gegenüber Qualität
  • Public Choice Theorie: Kurzfristige Entscheidungen um Wahl zu gewinnen
  • Lobbyismus (z.B. Pharmaindustrie)
  • Das Drumherum - die Bürokratie die damit einhergeht und nicht immer effizient ist - dauert zu lange