12. Antiepileptika. Flashcards
WIRKMECHANISMUS
Da Erregungen im Zentralnervensystem als Ursache von Konvulsionen angesehen werden, greifen Antikonvulsiva über eine Hemmung der Erregbarkeit von Neuronen oder über eine Hemmung der Erregungsweiterleitung im Zentralnervensystem ein.
unterschiedliche Wirkmechanismen . So Carbamazepin, Lacosamid, , Oxcarbazepin, Phenytoin zu einer Inaktivierung von Na+-Kanälen. Durch die Hemmung dieser Ionenkanäle verlieren die entsprechenden Neurone die Fähigkeit krampfvermittelnde hochfrequente Reize weiterzuleiten. Auf ähnliche Weise wirken die Suximide Mesuximid und Ethosuximid durch eine Hemmung spannungsabhängiger Ca2+-Kanäle (T-Typ).
Benzodiazepine erhöhen die Öffnungswahrscheinlichkeit der Chloridkanäle des GABAA-Rezeptors, während Barbiturate die Öffnungsdauer erhöhen. Eine erhöhte Chloridleitfähigkeit führt wie auch eine verminderte Natriumleitfähigkeit zu einer Hemmung der Erregungsweiterleitung.
Epileptische Erregungsbildung und -ausbreitung
- Gleichgewicht zwischen neuronaler Hemmung und neuronaler Erregung im Gehirn ist gestört
- epileptische Entladung – Schrittmacherzellen, Erregungsausbreitung
-
Primär generalisierte Anfälle: Fehlfunktionen im Netzwerk zwischen Diencephalen und kortikalen Neuronen beider Hemisphären
(Absencen: speziell in Neuronen, die vom Thalamus zum Kortex projizieren)
Fokaler Anfall: lokale, auf den Kortex und auf eine Kortexregion (z.B. Hippocampus) beschränkte Verschaltungen von Neuronen
Entstehung von Absencen durch primä
A: bei einem normalen Ruhepotential löst ein Depolarisationsreiz ein relativ langsames, gleichförmiges Feuern aus
B: bei Hyperpolarisation tiefer als -70 mV löst der Depolarisationsreiz ein hochfrequentes Feuern aus
Epilepsien
- epileptischer Anfall: durch abnorme elektrische Entladungen im Großhirn
- Symptomen je nachdem, welches Rindengebiet erfasst wird: Bewusstsein, Motorik, Sensibilität, vegetatives Nervensystem, Denkvorgänge, Erinnerung, Wahrnehmung und Emotionen können gestört sein
- Prävalenz: 0,5 – 1%; einmalige Krampfanfälle: 5%
- chronische Erkrankungen: wiederholte Anfälle
Epilepsien
Ursache
genetische Prädisposition,
erworbene Hirnschädigung:
- raumfordernde Prozesse (Tumore, Metastasen, Blutungen, Abszesse, Aneurysmen, usw.)
- Stoffwechselstörungen: Hypoglykämie, Hypoxie, Alkalose, usw.
- medikamentös induzierte Anfälle
- Alkoholentzug
Klassifikation der epileptischen Anfallsformen
fokale Epilepsie: auf eine Hirnhemisphäre beschränkt (zu Beginn des Anfalls)
•einfache/komplexe und sekundär generalierte
primär generalisierte Epilepsie: Neuronen beider Hirnhemisphären entladen sich synchronisiert
Antiepileptika
Na+-Kanal-Hemmer
nur Na+-Kanal-Hemmer,
CARBAMAZEPIN, PHENYTOIN, LACOSAMID, RUFINAMID
fokale Anfälle, sek. generalisierte tonisch-klonische Anfälle; positive Begleiteffekte auf Stimmung und Ausgeglichenheit;
•nicht bei Absencen!
•Krampfanfälle im Benzodiazepin- und Alkoholentzug
•(Trigeminusneuralgie)
•Bioverfügbarkeit: cca. 80%
•Metabolismus: in der Leber, CYP3A4
•toxische Effekte – geringe therapeutische Breite!
•Ausscheidung: mit dem Urin
Na+-Kanalhemmer
Phenytoin
•Indikation: generalisierte tonisch-klonische und komplex fokale Anfälle, Status epilepticus (nach Diazepam);
•nicht bei Absencen!
•Bioverfügbarkeit: 70-100% (p.o.); 24% (rektal)
•Wirkungsmaximum: 1,5-3 h
Metabolismus: in der Leber (CYP2C19, CYP2C9)
Urin;
Antiepileptika
Na+-Kanal-Hemmer
GABA und Ca2+-Kanal-Hemmer
VALPROAT
- Na+-Kanalhemmer, GABA-Transaminase-Hemmer und Ca2+-Kanalhemmer
- •Indikationen: generalisierter Epilepsien, Absencen,
- Aufwach-Grand-Mal
- Plasmahalbwertszeit: 12-16 h
bei gleichzeitiger Einnahme weiterer Antiepileptika (Phenytoin, Carbamazepin) 4-9 h – - Leber
- UeW TREMORT
Antiepileptika
Na+-Kanal-Hemmer
Glutamat-Hemmer
LAMOTRIGIN
Na+-Kanalhemmer und Glutamat-Hemmer
•Indikation: fokale Anfälle, sekundär und primär generalisierte Anfälle; Zusatzmedikament bei fokalen Anfällen mit oder ohne sekundäre Generalisierung
•positive Begleiteffekte
Leber
Antiepileptika
Na+-Kanal-Hemmer
AMPA- und CAH-Hemmer,
GABA-Rez.-Erreger
TOPIRAMAT
Na+-Kanalhemmer, AMPA- und CAH-Hemmer, GABA stimulierend
Zusatzmedikament bei fokalen und primär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen (Grand mal), beim Lennox-Gastaut-Syndrom
•Bioverfügbarkeit: 80%
•Plasmahalbwertszeit: 20-30 h
•Plasmaproteinbindung: 15-40%
•Ausscheidung: Niere
•
Antiepileptika
Na+-Kanal-Hemmer
CAH-Hemmer
ZONISAMID
- Na+-Kanalhemmer und CAH-Hemmer
- Zusatztherapie für die Behandlung erwachsener Patienten mit partiellen (fokalen) Anfällen
- CYP3A4
- Plasmahalbwertszeit: 63 h
- Nebenwirkungen: Erregbarkeit, Reizbarkeit, Verworrenheit, Depression, Ataxie, Schwindel, Gedächtnisbeeinträchtigung
Antiepileptika
Na+-Kanal-Hemmer
GABA-Analoge
PRIMIDON, PHENOBARBITAL
pheno
primär und sekundär generalisierte tonisch-klonische Anfälle, fokale Anfälle),,Status epilepticus, (kaum bei Absencen
erhöht die Dauer, nicht aber die Frequenz der GABA-bedingten Öffnungen des Cl−-Kanals
Ausscheidung: 25% mit dem Urin; schwache Säure
•relativ geringe Toleranzentwicklung (auch gegenüber Sedation
Antiepileptika
Na+-Kanal-Hemmer
GABA-Analoge
Primidon und Phenobarbital
Primidon / Desoxyphenobarbital
•Prodrug: zu Phenobarbital metabolisiert
•Na+-Kanalhemmer und GABA-Analog
als Reservemedikament für sonst therapieresistente, herdförmige und generalisierte tonisch-klonische Anfälle
Antiepileptika
Ca2+-Kanalhemmer
spannungsgesteuerte L-Typ Kanalhemmer
GABAPENTIN,
- Monotherapie/ Zusatztherapie von nicht generalisierten und sekundär generalisierten fokalen Anfällen
- hohe Lipofilität
- Plasmaproteinbindung: <3%
- Bioverfügbarkeit: 27-60% (bei höheren Dosen vermindert)
- Plasmahalbwertszeit: 5-7 h
- Ausscheidung: unverändert mit dem Urin
- keine Wechselwirkungen
- Nebenwirkungen: Mundtrockenheit, Müdigkeit, Schwindel